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Wäsche

Bügeleisen

Besuch aus Hannover brachte neue Ausstellungsstücke in die Museums-Scheune.
buegeleisenDer Sohn des 1890 in Jänickendorf geborenen Richard Hagen besuchte am 4. August den Heimatort seines Vaters. Da wir schon länger in Verbindung miteinander stehen (sein Vater begann 1972 mit der Niederschrift „Die Jänickendorfer Höfe“, die uns sein Sohn für die Ortschronik zur Verfügung gestellt hat) wusste Volker Hagen, dass er uns mit alten Gegenständen für die Museums-Scheune eine besondere Freude bereiten kann. Und das ist ihm wahrhaftig gelungen! Mit einem großen schwer beladenen Karton standen er und seine Frau am Abend des 4. August vor unserer Haustür. Als wir den Inhalt betrachteten, war die Freude riesengroß: vier alte Bügeleisen kamen zum Vorschein. Drei Modelle davon hatten wir noch nicht in unserem Besitz. Ja, zwei von ihnen waren uns sogar noch völlig unbekannt: Satz- oder Wechselbügeleisen, die im 17./18.Jh. in Betrieb waren. Bei diesen wurde der Griff des erkalteten Bügeleisens abgenommen und auf ein zweites, auf einem Ofen erwärmtes Eisen eingeklinkt. Das kalte Eisen wurde erneut auf dem heißen Ofen zum Erwärmen abgestellt.
Ein weiteres Bügeleisen ist eins aus dem späten 17. und dem 18.Jh.: ein hohles Plätteisen, auch als Kasteneisen bekannt. SchneiderofenVon der durch eine Klappe verschlossenen Rückseite her wurde eine im Feuer erhitzte eiserne Platte in den Hohlraum eingeführt, um die Sohle zu erwärmen. Solche Eisen wurden bis ins 19.Jh. hinein benutzt. Die meisten bestanden aus Messing, was aber nach der langen Zeit des Nichtgebrauchs und der Oxydation nicht mehr zu erkennen war.
Inzwischen wurde es geputzt und poliert und sticht in seinem Glanz unter allen Bügeleisen gleich hervor.
Nun fehlen uns nur noch derHolzkohlebuegeleisen „Schneiderofen“, an dem die Wechselbügeleisen erhitzt wurden und die Vorrichtung, womit Gasbügeleisen erwärmt wurden sowie ein Holzkohlebügeleisen mit aufklappbarem Deckel. Wer von den Lesern diese Gegenstände noch besitzt und sich davon trennen kann, würde den Betreibern der Museums-Scheune – und sicher nicht nur denen – eine große Freude bereiten.

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