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Erlebnisberichte

Senioren beenden Aufarbeitung zur Geschichte der „Jänickendorfer Höfe“

Reichlich zwei Jahre ist es jetzt her, dass die Jänickendorfer Senioren damit begannen, sich einmal monatlich bei ihren Zusammenkünften mit der Geschichte der „Jänickendorfer Höfe“ zu befassen. Nun ist das „Werk“ abgeschlossen und umfasst knapp 160 Seiten.
Wie wir auf dieses Thema kamen wird sich manch einer fragen?
Vor längerer Zeit erhielt ich von unserer Nachbarin Christa Hagen zwei Schreibmaschinenseiten, auf denen etwas über unser Dorf berichtet wurde. Diese hatte sie von einem Verwandten ihres Mannes aus Hannover erhalten und stellte sie mir für die Jänickendorfer Chronik zur Verfügung
Beim Lesen fiel mir auf, dass die Erzählung aufhörte, ohne eigentlich zu Ende zu sein. Es dauerte einige Zeit bis ich die Adresse des Neffen hatte, um ihn um die vollständigen Aufzeichnungen seines Vaters Richard Hagen, der am 29.11.1890 hier in Jänickendorf geboren wurde, zu bitten.
Überrascht und sehr erfreut und dankbar war ich, als Volker Hagen sich bereit erklärte, mir im November 2007 die Aufzeichnungen seines Vaters leihweise zur Verfügung zu stellen, denn wir kannten uns ja bis dahin nicht (wurde 2008 nachgeholt). Es dauerte nicht lange und das angekündigte Paket traf bei uns ein. Der Inhalt übertraf all meine Erwartungen.
Richard Hagen hatte unter der Überschrift „Erinnerungen“ alles über sein Leben aufgeschrieben. Vier Bücher sind dabei zusammengekommen.
Da zwei davon besonders interessant für die Jänickendorfer Chronik waren, bat ich Volker Hagen um die Erlaubnis diese abkopieren zu dürfen, die er mir auch gab.


Zu folgenden Themen sind darin Aufzeichnungen enthalten:
Band:

I. Meine Schulzeit in Jänickendorf
II. Meine Tätigkeit auf dem elterlichen Hofe
III. Meine Zeit als Baufachmann
IV. Technik in ihrer Entwicklung in der Zeit meines Leben

Band 3:
I. Hofstelle und landwirtschaftlicher Grundbesitz meiner Eltern
II. Mein Heimatort Jänickendorf

In den Aufzeichnungen zu seinem Heimatdorf beschreibt Richard Hagen auch die einzelnen Höfe, damals noch mit Nummern bezeichnet, da es noch keine Straßennamen gab. Er nennt die Bewohner der Höfe, wer wen und wohin geheiratet hat, was sie beruflich gemacht haben, ihre Vorlieben, aber auch besondere Vorfälle oder Auffälligkeiten.
Die Schilderung endet mit dem Jahrgang der um 1940 in Jänickendorf Geborenen. Das hieß nun für mich, die Familienforschung weiterzuführen, wenn diese Aufzeichnungen lückenlos ihre Fortsetzung haben sollten. Und so war der Gedanke geboren, mit Hilfe der heute siebzig- bis achtzigjährigen Jänickendorfer die „Beschreibung der Jänickendorfer Höfe“ fortzusetzen.
Damit ist ein Werk entstanden, das späteren Generationen bei der Familienforschung sehr hilfreich sein kann.
Die Höfe sind mit der einstigen Nummer und der heutigen Straßen- und Hausnummer bezeichnet, so dass es keine Probleme beim Auffinden der Beschreibung gibt.
Die Seniorennachmittage gehen weiter und neue Themen stehen dafür schon bereit.
Ein großes Dankeschön möchte ich heute allen Beteiligten für ihre Unterstützung sagen, denn ohne die Hilfe der „Alteingesessenen“ wäre diese Arbeit für mich nicht möglich gewesen.
Nur durch das Niederschreiben der Lebensweise von Eltern und Großeltern werden die kommenden Generationen etwas über frühere Zeiten erfahren und vielleicht auch etwas daraus lernen können.

Gisela Bölke

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